Polyurethan – Entstehung und Verarbeitung

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Einfluss auf die Beschaffenheit des Polyurethans hat zunächst die Wahl der Anzahl der OH- und NCO-Gruppen in den Ausgangskomponenten. Durch Modifizierung der Molekülstruktur lassen sich nahezu beliebige Eigenschaftsspektren erzeugen. Die molekulare Struktur von PUR wird wesentlich durch die Variation der Kettenlänge und den Grad der Verzweigung bzw. der Vernetzung bestimmt. So erhält man bei Verwendung von langkettigen Polyolen weiche bis elastische Schäume, oder bei kurzkettigen Polyolen stark vernetzte, harte Schaumstoffe.
Hinzu kommt die Möglichkeit, durch Zuschlagstoffe, wie Glas- oder Naturfasern, das Eigenschaftsprofil des entstehenden Kunststoffs weiter zu variieren. Heute steht eine große Palette an Rohstoffkomponenten und Additiven zur Verfügung, die eine anwendungs- und eigenschaftsspezifische Formulierung des Schaumsystems ermöglicht. Auch die Wahl des Treibmittels beeinflusst die Beschaffenheit des Endproduktes. So wird z. B. Kohlendioxid als Treibmittel verwendet, um Weichschaumstoff für ein bequemes Sofa herzustellen. Bei Hartschaumstoff kann ein Zellgas, z. B. Pentan, in den geschlossenen Zellen des Schaums eingeschlossen werden, um so sein Dämmvermögen zu optimieren. Alternativ kann auch Wasser als Treibmittel eingesetzt werden.
Verarbeitungstechnologien
PUR-Hartschäume sind stark vernetzt und weisen daher eine hohe Festigkeit auf. Sie besitzen eine geschlossenzellige Schaumstruktur. Die vor der Aushärtung bestehende Klebkraft erlaubt es, PUR während des Schäumprozesses mit einer Reihe von Deckschichtmaterialien zu Sandwichkonstruktionen zu verbinden. Im Baubereich können sie kaschiert werden mit Deckschichten aus Gips, Kunststoffen oder Metallblechen.
Ein weiteres Beispiel ist thermisch verformbarer PUR-Schaumstoff (TF-Schaum). TF-Schaumstoffe sind offenzellig, weich bis zähhart und besitzen ausgezeichnete schalldämpfende Eigenschaften bei Rohdichten zwischen 20 und 50 kg/m³. Großflächige Fertigteile aus TF-Schaum sind sandwichartig aufgebaut, um selbsttragende Eigenschaften zu erreichen.
Spezielle Sprühtechnologien bieten ebenfalls die Möglichkeit zur Herstellung von faserverstärkten PUR-Bauteilen. Hierbei kommen verschiedene Verfahrensvarianten zum Einsatz, die sich in ihrem Prozessablauf grundsätzlich unterscheiden. Eine Variante stellt das PUR-Langfasersprühen dar, welches von verschiedenen Maschinenherstellern unter den Bezeichnungen LFI (KraussMaffei), FipurTec (Hennecke) und Interwet (Cannon) vertrieben wird und Mitte der 1990er Jahre in den Markt eingeführt wurde.
Polyurethanlacke (PUR-Lacke) werden normalerweise als 2-Komponenten-Systeme verarbeitet. Durch die Zugabe des Härters wird eine sehr hohe Aushärtung der Lackschicht erzielt, welche sie gerade für höhere Beanspruchungen besonders geeignet macht.

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